Die Geschichte von "Liebes Kind" hebt sich in ihrem Ansatz von anderen Thrillern ab, indem sie genau dort einsetzt, wo andere enden. Lena (gespielt von Kim Riedle) gelingt es, sich aus einer langen Phase der Gefangenschaft durch einen Psychopathen zu befreien. In einem abgeschiedenen, fensterlosen Haus hatte sie zusammen mit ihren Kindern Jonathan (dargestellt von Sammy Schrein) und Hannah (gespielt von Naila Schuberth) gelebt. Hier herrschten strikte Regeln und ein straff organisierter Tagesablauf. Doch schließlich findet der grausame Psychoterror ein Ende, als Lena es schafft, mit Hannah zu entkommen.
Die Ereignisse nehmen eine dramatische Wendung, als Lena nach einem Unfall im Krankenhaus landet. In dieser gesundheitlichen Notlage erwarten ihre Eltern Matthias (gespielt von Justus von Dohnányi) und Karin (dargestellt von Julika Jenkins) ihre Rückkehr. Nach 13 Jahren des Wartens auf ein Lebenszeichen ihrer verschollenen Tochter ist die Wiedersehensfreude überwältigend. Doch die Freude weicht schnell der Verwirrung, als sie bemerken, dass die bewusstlose Frau im Krankenbett nicht ihre Lena ist. Eine weitere schockierende Enthüllung wartet auf sie, als sie auf Hannah treffen, die frappierende Ähnlichkeit mit der jungen Lena in ihrer Kindheit aufweist.
Die gekonnte Regie von Isabel Kleefeld und Julian Pörksen trägt maßgeblich zur beklemmenden Atmosphäre bei und ermöglicht es den Charakteren sowie der düsteren Geschichte, in ihrer vollen Pracht hervorzutreten. Dieses faszinierende Werk zieht die Zuschauer in seinen Bann und bietet ein atemberaubendes Abenteuer, das mit jeder Episode tiefer in die düsteren Abgründe der menschlichen Psyche eintaucht.